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Slow Fashion

Die Slow-Fashion-Bewegung versucht, die umweltschädliche Industrieproduktion durch ein Überdenken der Konsummuster zu reduzieren. Wie alle Produkte erfordert die Herstellung von Bekleidungsprodukten riesige Apparate und billige Arbeitskräfte. Die schnelllebige Modebranche verbraucht auch stark die Rohstoffe unseres Planeten. Diese Produkte werden im Wesentlichen in armen Ländern der Dritten Welt hergestellt, oft unter unwürdigen Arbeitsbedingungen. Ein weiterer Faktor für die Umweltbelastung ist das Schicksal der Produkte nach Gebrauch. Die Modebranche ermutigt uns, unsere Kleidungsstücke durch häufige Einkäufe zu ersetzen, durch die sich unbenutzte Stücke ansammeln, die – wenn sie zu Abfall werden – zusätzliche Probleme verursachen.

„Slow Fashion“ hingegen konzentriert sich auf bewusstes Einkaufen und natürliche Materialien, damit wir uns bewusst für den Schutz der Umwelt entscheiden können. Wir kaufen, wenn wir wirklich ein neues Stück brauchen, und versuchen, eines zu wählen, das wir auch Jahre später tragen können. Wenn wir ein Kleid haben, das wir nicht mehr brauchen, aber trotzdem tragen können, lohnt es sich, es dies mit anderen zu tauschen oder zu verschenken. Immer mehr Nähwerkstätten werden eingerichtet, um neue Stücke aus unseren alten Stücken zu zaubern oder sie sogar als Taschen nachzubilden.

 

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Slow Food

Slow Food, eine internationale Bewegung, die in den späten 1980er Jahren in Italien ihren Anfang nahm, kann als Ausgangspunkt aller Bewegungen des langsamen Lebensstils bewertet werden. Es handelte sich um eine zivile Initiative, die darauf abzielte, sowohl die traditionelle und regionale Küche sowie die lokale Vielfalt zu erhalten und zu schützen und das gemeinsame Essen als wichtige soziale Erfahrung zu rehabilitieren – im Gegensatz zum Konsum von Fast Food. Slow Food tritt auf verschiedenen Ebenen in Erscheinung: von kleinen bäuerlichen Gemeinschaften und Produkten, die aus lokal produzierten Waren hergestellt werden, bis hin zu entspannten Mahlzeiten, bei denen man den Geruch, die Textur und den Geschmack von Lebensmitteln in guter Gesellschaft genießt. Der Verzehr lokal hergestellter Produkte kommt sowohl der Umwelt als auch unserer Gesundheit zugute, da die Produkte nicht chemisch verarbeitet werden müssen um lange Transportzeiten zu überstehen, die zu Umweltverschmutzung führen. Grundsätzlich gilt: Je der Weg des Lebensmittels zum Verbraucher ist, desto gesundheits- und umweltschädlicher ist der Prozess, den es durchlaufen hat. Daran muss man denken, wenn man sich trendige, proklamierte „Supernahrungsmittel“ (sog. Superfoods) ansieht, die aus weit entfernten Ländern ankommen und produziert werden und aufgrund des gestiegenen Marktbedarfs enorme Umweltschäden verursachen. Die Slow Food-Bewegung hat sich inzwischen zu einem globalen Netzwerk entwickelt, das sich auf die Bewahrung lokaler gastronomisch-kultureller Werte und die Unterstützung lokaler Produzenten und des Tourismus konzentriert.

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Zero Waste

„Zero waste“ ist eine selbst auferlegte Aktivität, die darauf abzielt, die Abfallproduktion durch die Veränderung der Kauf- und Konsumgewohnheiten des Einzelnen zu minimieren. Infolgedessen sollte die Erzeugung von Abfall – insbesondere nicht wiederverwertbarer Abfall – vermieden werden, um die Belastung durch Recycling zu verringern. Letzteres ist unerlässlich, da die für das Recycling erforderlichen Ressourcen enorm sind – es ist einfacher, die Abfallerzeugung von vornherein zu vermeiden.

Bewusstes Konsumieren überdenkt die Notwendigkeit, ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Die Überwindung der Wirkung von Werbung oder der Freude, etwas zu gewinnen, ist eine Herausforderung; die derzeitige Überproduktion verursacht jedoch ökologische Probleme und die Umweltbelastung kann durch moderaten Konsum verringert werden. Package-free-Shops zielen darauf ab, dieses Problem zu lösen, und außerdem können wiederverwendbare Textilbeutel und Schachteln Einwegverpackungen ersetzen. Es besteht keine Notwendigkeit Dinge wegzuwerfen, die wir bereits besitzen – zahlreiche Organisationen und Foren helfen uns dabei, sie weiterzugeben oder neu zu verwenden. Auch rohe Küchenabfälle können nach der Kompostierung von Nutzen sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Null-Abfall-Ansatzes ist die Abkehr von der Gewohnheit Einwegprodukte zu verwenden und auf ihre wiederverwendbaren Versionen umzusteigen. Beispiele hierfür sind (bereits erwähnte) Textiltaschenbeutel, textile Taschentücher, Servietten und nachfüllbare Wasserflaschen anstelle von Plastikflaschen.

Nachhaltigkeit, freiwillige Einfachheit, Klimakrise, ökologische Krise, Anti-Konsumismus, Konsumkritik

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Ziviler Ungehorsam

Das Konzept des zivilen Ungehorsams wurde von dem amerikanischen Schriftsteller Henry David Thoreau (1817-1862) entwickelt. Ihm zufolge ist es Recht und Pflicht des Individuums, Widerstand zu leisten – wenn eine Regierung unmoralisch handelt und Gesetze zu ihren Gunsten ändert oder sozial ungerecht agiert – und den Weg mit gewaltfreien Mitteln zu weisen, falls die Behörde rechtliche Protestaktionen (wie Petitionen und rechtliche Verfahren) nicht berücksichtigt.

Der indische Politiker Mahatma Gandhi (1869-1948) teilte ähnliche Gedanken und bezeichnete den passiven Widerstand als unser angeborenes Recht. Die Instrumente des zivilen Ungehorsams – wie unautorisierte Proteste, Sitzstreiks, Straßenblockaden, Besetzung von Gebäuden und Flächen oder Störung von Veranstaltungen in Verwaltungs- oder Regierungseinrichtungen – werden auch von zahlreichen Aktivistengruppen eingesetzt, die auf eine Milderung der ökologischen Krise abzielen. Zu diesen Gruppen gehören unter anderen: Extinction Rebellion, Greenpeace, Fridays for Future und die Sunrise-Bewegung.