NO MAN‘S LAND, 2017-2018
Gideon Horváths „No man’s Land“-Projekt befasst sich in einer Reihe von Langzeitbelichtungs-Infrarotbildern mit dem Konzept der Erhabenen im Zeitalter des Anthropozän. Dem britischen Philosophieprofessor Timothy Morton zufolge leben wir in einem Zeitalter der Erdgeschichte, in dem die uns herum existierende Hyperobjekte für uns völlig undurchsichtig sind und nur aus dem Augenwinkeln wahrgenommen werden. Wie können wir die globale Erwärmung als Ganzes oder die unverarbeitete Größe der Biosphäre wahrnehmen? Infrarotstrahlung ist ein wichtiger Teil unserer Welt, wird jedoch vom menschlichen Auge, im Gegensatz zu einem Großteil ihrer Flora und Fauna, nicht wahrgenommen. Das Spektakel, das sich in der „No Man’s Land“-Serie abspielt, kann uns helfen, die Existenzberechtigung der Systematisierung der menschenzentrierten Realität in Zeiten globaler ökologischer Krisen in Frage zu stellen.