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Kapitalozän

Das Kapitalozän ist eine alternative Gesellschaftstheorie zur Erklärung der gegenwärtigen ökologischen Krise, die sich eher auf Kapital und Kapitalismus als auf eine kollektive Verantwortung des Menschen und der Menschheit im Allgemeinen konzentriert. Kritiker der anthropozänen Theorie, darunter Andreas Malm und Alf Hornborg, Ökologen an der Universität Lund in Schweden, weisen darauf hin, dass Umweltzerstörung und Klimawandel nicht das kollektive Urverbrechen der Menschheit (Anthropozän) sind, sondern das Ergebnis des Kapitalismus, der für soziale Ungleichheiten und die Aneignung der Billignatur verantwortlich ist. Im 19. Jahrhundert wurde die auf fossilen Brennstoffen basierende Wirtschaft nicht von der Menschheit als Ganzes geschaffen und aufrechterhalten, sondern von einer Gruppe von Kapitalisten, die die Produktivität ihrer Unternehmen steigern wollten. Infolge der globalen Klassenunterschiede tragen die Reichsten und Ärmsten nicht in gleichem Maße zu den Schadstoffemissionen bei (z.B. emittieren die reichsten 1% der Amerikaner, Luxemburger und Saudi-Araber zweitausendmal mehr CO2 als die ärmsten Honduraner, Mosambikaner und Ruander).