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Wegwerf-Gesellschaft

Der wirtschaftliche Aufschwung nach den Sparmaßnahmen während des Zweiten Weltkriegs inspirierte Familien in Westeuropa und Nordamerika dazu, vielfältigere materielle Vermögenswerte anzuhäufen, was zur Bildung der heute als Konsumgesellschaft bezeichneten Gesellschaft führte. Um das Wirtschaftswachstum weiter voranzutreiben und die Gewinne zu steigern, haben die Unternehmen im Laufe der Zeit die Bevölkerung ermutigt, Einwegartikel statt langlebiger Güter zu kaufen und ihre defekten Gegenstände und Haushaltsgeräte durch neue zu ersetzen.

Während ein Artikel in der Zeitschrift „Live“ mit dem Titel „Throwaway Society (Wegwerfgesellschaft)“ im Jahr 1955 das Erscheinen von Wegwerfartikeln als eine moderne Innovation begrüßte, um die Last des täglichen Lebens zu erleichtern, bewerten heute immer mehr Menschen unsere verschwenderische Lebensweise neu.

Das heutige Verbraucherverhalten ist an einem Punkt angelangt, an dem wir neue Produkte kaufen oder alte Produkte vor dem tatsächlichen Bedarf ersetzen. Unsere nutzlosen Gegenstände, mit denen wir uns langweilen, belasten unsere Umwelt meist als nicht wiederverwertbarer, oft umweltschädlicher Abfall. All dies wird durch unser Wirtschaftssystem unterstützt, z.B. durch die geplante Veraltung von elektronischen Geräten oder sich schnell ändernde Modetrends.

Unser verschwenderisches Wirtschaftssystem wirkt sich auch auf die Nahrungsmittelindustrie aus. Statistischen Angaben zufolge werden 40% der in den Vereinigten Staaten produzierten oder importierten Lebensmittel weggeworfen.