Eine sanfte oder passive Revolution ist eine gewaltlose Transformation des politischen und sozialen Gefüges, ein Prozess, der sich oft über Jahre oder viele Jahrzehnte erstreckt. Weiche Revolutionen, die ganze soziale Systeme verändern, nehmen oft die Form kultureller, literarischer, künstlerischer oder sozialer Paradigmenwechsel an.
Der Begriff der passiven Revolution wurde von Antonio Gramsci, italienischer Theoretiker des 20. Jahrhunderts, geprägt, der diesen auf die sozialen und politischen Veränderungen in Italien zwischen den beiden Weltkriegen bezog.
Individuelle, gemeinschaftliche, institutionelle oder sogar Unternehmensstrategien, die auf die Klimakrise reagieren und allmählich an Boden gewinnen, können auch als sanfte Revolutionen interpretiert werden. Zu solchen Strategien gehören auf individueller Ebene zum Beispiel das Streben nach der Minimierung des Abfalls (zero waste), nach Selbstversorgung oder Recycling und auf Gemeinde- und Unternehmensebene beispielsweise der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen oder nachhaltigen Wirtschaftssystemen.