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Ziviler Ungehorsam

Das Konzept des zivilen Ungehorsams wurde von dem amerikanischen Schriftsteller Henry David Thoreau (1817-1862) entwickelt. Ihm zufolge ist es Recht und Pflicht des Individuums, Widerstand zu leisten – wenn eine Regierung unmoralisch handelt und Gesetze zu ihren Gunsten ändert oder sozial ungerecht agiert – und den Weg mit gewaltfreien Mitteln zu weisen, falls die Behörde rechtliche Protestaktionen (wie Petitionen und rechtliche Verfahren) nicht berücksichtigt.

Der indische Politiker Mahatma Gandhi (1869-1948) teilte ähnliche Gedanken und bezeichnete den passiven Widerstand als unser angeborenes Recht. Die Instrumente des zivilen Ungehorsams – wie unautorisierte Proteste, Sitzstreiks, Straßenblockaden, Besetzung von Gebäuden und Flächen oder Störung von Veranstaltungen in Verwaltungs- oder Regierungseinrichtungen – werden auch von zahlreichen Aktivistengruppen eingesetzt, die auf eine Milderung der ökologischen Krise abzielen. Zu diesen Gruppen gehören unter anderen: Extinction Rebellion, Greenpeace, Fridays for Future und die Sunrise-Bewegung.