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Biodiversität

Unter Biodiversität verstehen wir die Vielfalt des Lebens auf der Erde und die Interaktion zwischen ihren Lebewesen. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, kann sie auch als das „Wissen“ definiert werden, das in den vielen Millionen Jahren der Evolution angesammelt wurde und die lebenden Organismen in die Lage versetzt, sich an die sich kontinuierlich ändernden Umwelteinflüsse anzupassen. Die größte biologische Vielfalt ist in den tropischen Regenwäldern in Äquatornähe (die zwei Drittel aller bekannten Arten beherbergen) zu finden und nimmt mit zunehmender Annäherung zu den Polen ab. Wir können sie mit der Anzahl der vorhandenen Arten, ihrem Vorkommen und ihren zeitlichen und räumlichen Mustern beschreiben.

Die biologische Vielfalt ist durch viele Faktoren bedroht: Neben natürlichen Ursachen wie Eiszeiten, Kontinentalkollisionen, Vulkanausbrüchen oder der Zerstörungskraft von Meteoriten sind die menschlichen Aktivitäten die folgenreichsten. Die Zerstörung von Lebensräumen, die Umweltverschmutzung, die wachsende menschliche Bevölkerung, die Wilderei und die Ausbreitung invasiver Arten tragen alle zum immensen Rückgang der biologischen Vielfalt bei, was in der Zukunft zu einer möglichen ökologischen Katastrophe führen kann.

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Zero Waste

„Zero waste“ ist eine selbst auferlegte Aktivität, die darauf abzielt, die Abfallproduktion durch die Veränderung der Kauf- und Konsumgewohnheiten des Einzelnen zu minimieren. Infolgedessen sollte die Erzeugung von Abfall – insbesondere nicht wiederverwertbarer Abfall – vermieden werden, um die Belastung durch Recycling zu verringern. Letzteres ist unerlässlich, da die für das Recycling erforderlichen Ressourcen enorm sind – es ist einfacher, die Abfallerzeugung von vornherein zu vermeiden.

Bewusstes Konsumieren überdenkt die Notwendigkeit, ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Die Überwindung der Wirkung von Werbung oder der Freude, etwas zu gewinnen, ist eine Herausforderung; die derzeitige Überproduktion verursacht jedoch ökologische Probleme und die Umweltbelastung kann durch moderaten Konsum verringert werden. Package-free-Shops zielen darauf ab, dieses Problem zu lösen, und außerdem können wiederverwendbare Textilbeutel und Schachteln Einwegverpackungen ersetzen. Es besteht keine Notwendigkeit Dinge wegzuwerfen, die wir bereits besitzen – zahlreiche Organisationen und Foren helfen uns dabei, sie weiterzugeben oder neu zu verwenden. Auch rohe Küchenabfälle können nach der Kompostierung von Nutzen sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Null-Abfall-Ansatzes ist die Abkehr von der Gewohnheit Einwegprodukte zu verwenden und auf ihre wiederverwendbaren Versionen umzusteigen. Beispiele hierfür sind (bereits erwähnte) Textiltaschenbeutel, textile Taschentücher, Servietten und nachfüllbare Wasserflaschen anstelle von Plastikflaschen.

Nachhaltigkeit, freiwillige Einfachheit, Klimakrise, ökologische Krise, Anti-Konsumismus, Konsumkritik

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Ziviler Ungehorsam

Das Konzept des zivilen Ungehorsams wurde von dem amerikanischen Schriftsteller Henry David Thoreau (1817-1862) entwickelt. Ihm zufolge ist es Recht und Pflicht des Individuums, Widerstand zu leisten – wenn eine Regierung unmoralisch handelt und Gesetze zu ihren Gunsten ändert oder sozial ungerecht agiert – und den Weg mit gewaltfreien Mitteln zu weisen, falls die Behörde rechtliche Protestaktionen (wie Petitionen und rechtliche Verfahren) nicht berücksichtigt.

Der indische Politiker Mahatma Gandhi (1869-1948) teilte ähnliche Gedanken und bezeichnete den passiven Widerstand als unser angeborenes Recht. Die Instrumente des zivilen Ungehorsams – wie unautorisierte Proteste, Sitzstreiks, Straßenblockaden, Besetzung von Gebäuden und Flächen oder Störung von Veranstaltungen in Verwaltungs- oder Regierungseinrichtungen – werden auch von zahlreichen Aktivistengruppen eingesetzt, die auf eine Milderung der ökologischen Krise abzielen. Zu diesen Gruppen gehören unter anderen: Extinction Rebellion, Greenpeace, Fridays for Future und die Sunrise-Bewegung.