Unter Biodiversität verstehen wir die Vielfalt des Lebens auf der Erde und die Interaktion zwischen ihren Lebewesen. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, kann sie auch als das „Wissen“ definiert werden, das in den vielen Millionen Jahren der Evolution angesammelt wurde und die lebenden Organismen in die Lage versetzt, sich an die sich kontinuierlich ändernden Umwelteinflüsse anzupassen. Die größte biologische Vielfalt ist in den tropischen Regenwäldern in Äquatornähe (die zwei Drittel aller bekannten Arten beherbergen) zu finden und nimmt mit zunehmender Annäherung zu den Polen ab. Wir können sie mit der Anzahl der vorhandenen Arten, ihrem Vorkommen und ihren zeitlichen und räumlichen Mustern beschreiben.
Die biologische Vielfalt ist durch viele Faktoren bedroht: Neben natürlichen Ursachen wie Eiszeiten, Kontinentalkollisionen, Vulkanausbrüchen oder der Zerstörungskraft von Meteoriten sind die menschlichen Aktivitäten die folgenreichsten. Die Zerstörung von Lebensräumen, die Umweltverschmutzung, die wachsende menschliche Bevölkerung, die Wilderei und die Ausbreitung invasiver Arten tragen alle zum immensen Rückgang der biologischen Vielfalt bei, was in der Zukunft zu einer möglichen ökologischen Katastrophe führen kann.