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Permakultur

Die Permakultur betrachtet alle Elemente der Landwirtschaft – Flora und Fauna, geographische, topographische und hydrographische Merkmale, einschließlich des Menschen und seiner gebauten Umwelt – als ein einheitliches ökologisches System. Sie basiert auf der natürlichen Symbiose zwischen dem Menschen und seiner Umwelt, ihrer engen und harmonischen Zusammenarbeit. Der Ausdruck leitet sich aus der Verkürzung des englischen Ausdrucks „permanent agriculture“ ab. Die theoretische Grundlage der Permakultur wurde in den 1970er Jahren von zwei australischen Wissenschaftlern, dem Biologen Bill Mollison und dem Ökologen David Holmgren, gelegt, und seither hat die Bewegung immer mehr an Popularität gewonnen. Ziel ist es, die Ausbeutung der Natur, den Energiebedarf und die umweltschädlichen Auswirkungen der Deckung des menschlichen Bedarfs, bei gleichzeitiger Förderung eines nachhaltigeren Ökosystems, zu verringern.

Der Alltag in einem Permakultur-Garten ist gekennzeichnet durch Regenwassernutzung, Kompostierung, die vollständige Nutzung von Pflanzenabfällen, chemiefreie Pflanzenproduktion und den Einsatz erneuerbarer Energiequellen. Im Gegensatz zum monokulturellen Anbau konzentriert sich die Permakultur auf die Unterstützung eines langsamen oder minimalen Interventionsansatzes, das Denken in kleinräumigen Systemen und die Artenvielfalt (Biodiversität).

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Slow Food

Slow Food, eine internationale Bewegung, die in den späten 1980er Jahren in Italien ihren Anfang nahm, kann als Ausgangspunkt aller Bewegungen des langsamen Lebensstils bewertet werden. Es handelte sich um eine zivile Initiative, die darauf abzielte, sowohl die traditionelle und regionale Küche sowie die lokale Vielfalt zu erhalten und zu schützen und das gemeinsame Essen als wichtige soziale Erfahrung zu rehabilitieren – im Gegensatz zum Konsum von Fast Food. Slow Food tritt auf verschiedenen Ebenen in Erscheinung: von kleinen bäuerlichen Gemeinschaften und Produkten, die aus lokal produzierten Waren hergestellt werden, bis hin zu entspannten Mahlzeiten, bei denen man den Geruch, die Textur und den Geschmack von Lebensmitteln in guter Gesellschaft genießt. Der Verzehr lokal hergestellter Produkte kommt sowohl der Umwelt als auch unserer Gesundheit zugute, da die Produkte nicht chemisch verarbeitet werden müssen um lange Transportzeiten zu überstehen, die zu Umweltverschmutzung führen. Grundsätzlich gilt: Je der Weg des Lebensmittels zum Verbraucher ist, desto gesundheits- und umweltschädlicher ist der Prozess, den es durchlaufen hat. Daran muss man denken, wenn man sich trendige, proklamierte „Supernahrungsmittel“ (sog. Superfoods) ansieht, die aus weit entfernten Ländern ankommen und produziert werden und aufgrund des gestiegenen Marktbedarfs enorme Umweltschäden verursachen. Die Slow Food-Bewegung hat sich inzwischen zu einem globalen Netzwerk entwickelt, das sich auf die Bewahrung lokaler gastronomisch-kultureller Werte und die Unterstützung lokaler Produzenten und des Tourismus konzentriert.

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Selbstversorgung

Selbstversorgung ist eine Lebensform, in der die Grundbedürfnisse des Einzelnen oder der Familie mit vorhandenen Ressourcen und ohne externe Hilfe gedeckt werden können. Selbstständige machen sich unabhängig von Geld, Weltwirtschaft und Arbeitgebern. In der Neuzeit ist diese Idee mehrmals in der Geschichte der Menschheit aufgetaucht. Es lohnt sich, an David Thoreau’s „Walden – On the Duty of Civil Disobedience (1854)“ („Die Pflicht zum zivilen Ungehorsam“), zu erinnern, das einen Einblick in den Rückzug in die Natur vor den verstümmelnden Auswirkungen der Zivilgesellschaft gibt. Darüber hinaus lassen sich unzählige Einzel- und Gemeinschaftsbeispiele von Einzelpersonen oder ganzen Gemeinschaften anführen, die sich aus der Industriegesellschaft zurückziehen, um zu traditionellen Produktionsformen zurückzukehren und alle notwendigen Rohstoffe und Produkte für sich selbst oder ihre Familien zu produzieren. Rückzug bedeutet nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch Entwicklung: In einem harmonischen Verhältnis zur Natur kann man den Weg der spirituellen Entwicklung beschreiten. Traditionelle Produktionsbedingungen nutzen die Natur wie die industrialisierte Landwirtschaft und die Tierhaltung nicht aus. Selbstversorgung kann auch in einer städtischen Umgebung realisiert werden: Wir können unser eigenes Brot backen, chemikalienfreie Toilettenartikel und Reinigungsprodukte herstellen, trocknen, kochen, einlegen und nähen.