Gemeinschaftsdenken ist ein soziales Bestreben, das Wohl der Gemeinschaft als Priorität zu betrachten, manchmal auf Kosten der Interessen des Einzelnen. Anstatt bestimmten Individuen Privilegien zu gewähren, versucht man nach Lösungen und Aktionen zu suchen, die den Anforderungen aller gerecht werden und behandelt das Wohl der Gemeinschaft als ein langfristiges Projekt zur Stabilisierung des Gemeinwohls.
Gemeinschaftsdenken bedeutet, füreinander zu sorgen und zu tun, was auch für andere, nicht nur für eine Person gut ist. Im Gegenteil zur Nächstenliebe kann Wandeln im Sinne des Gemeinschaftswohl seine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein, z.B. Austausch von Dienstleistungen zwischen Gemeinschaftsmitgliedern – sei es das Gassi-gehen mit dem Hund eines anderen oder die Reparatur des Reißverschlusses an der Jacke eines anderen usw.
Gemeinschaftsgärten sind gute Beispiele für eine solche Aktivität in Städten. Eine weitere gute Initiative könnte es von Kommunalverwaltungen sein, Kräuter und Obstbäume auf öffentlichen Plätzen anstelle von Blumen zu pflanzen, damit die Ärmeren sie nutzen und essen können.
Auf der Ebene der Entscheidungsfindung gibt es mehr und mehr Menschenrechtsbewegungen, die die Politik auffordern, Entscheidungen von der Gemeinschaft treffen zu lassen, anstatt sie an Führungspersönlichkeiten zu delegieren. In ähnlicher Weise werden in vielen Städten und Kommunen auf der ganzen Welt Entscheidungen, die z.B. das Jahresbudget betreffen, offen diskutiert, sodass die Einwohner gemeinsam mit der Kommunalverwaltung entscheiden können wie die Mittel ausgegeben werden. Diese Dezentralisierung, der Wandel in der Politik der Entscheidungsfindung, ist ein weiteres Zeichen für die wachsende Bedeutung der lokalen Gemeinschaften heutzutage.